Der Tod und die unsterbliche Seele

Wie wird das Leben sein, das uns nach dem Tode erwartet? Wer hat sich noch nicht gefragt – wenn er auch noch so ungläubig ist – ob in ihm etwas vorhanden ist, das den Körper überleben wird? In Wahrheit sage Ich euch, daß es niemanden gibt, der jenes Geheimnis nicht ahnt oder der nicht einen Augenblick über das Unergründliche nachdenkt. In Bezug auf das Geheimnis des Geistigen Lebens, das fern zu sein scheint und das in Wirklichkeit vor euren Augen ist, stellen sich die einen Fragen, geraten andere in Verwirrung und wieder andere leugnen es. Einige reden, da sie alles zu wissen glauben, und andere schweigen und warten ab. Doch wie wenige sind derer, welche wahrhaftig etwas über das Jenseits wissen.

Ich enthülle euch, was eurer Auslegung verborgen war, denn Ich will nicht, daß ihr das ignoriert, was grundlegend in eurem Leben ist: Die Unsterblichkeit eurer Seele, ihr immer aufwärtsrührender Weg und ihr Endziel in Mir.

Eure Seele besitzt das ewige Leben, das ihr durch den Göttlichen Geist übertragen wurde, und das einzige, das an ihr sterben wird, wird die Hülle, das Fleisch sein, welches sie verlassen wird, um aufsteigen zu können. Sie wird auch die Sünde sterben sehen – falls sie diese in sich trägt – und die Finsternis der Unwissenheit wird von ihr abfallen wie eine leblose Frucht. Aber die Seele wird. nach jedem dieser Sterbevorgänge, die sie an sich erlebt, ohne selbst zu sterben, sich stärker, bewußter, leuchtender und reiner erheben.

Glaubt an die Unsterblichkeit der Seele. Ich sage euch dies, weil einige meinen, daß der Tod – bei denen, die hartnäckig sündigen – ihr Dasein zerstören und sie vom ewigen Leben verbannen wird, wodurch sie der ebenfalls ewigen Strafe unterworfen sind.

Die, welche sich eine solche Meinung bilden, sind jene, die einige Meiner Offenbarungen falsch ausgelegt haben, indem sie ihren Sinn mißdeuteten. Wenn der ewige Tod wahr und möglich wäre, würde es bedeuten, die Niederlage der Liebe, des Guten und der Gerechtigkeit einzugestehen. Welchen Sinn hätte dann Meine Fleischwerdung, Mein Leiden, Mein Tod und Meine Gegenwart als Mensch unter euch gehabt?…

Wenn die Seele sich vom Einfluß all dessen, was sie auf Erden umgibt, beherrschen läßt, wird sie schließlich in einem solchen Maße mit ihrem Körper eins, daß sie ihre wahre Natur vergißt, daß sie sich vom Geistigen Leben dermaßen weit entfernt, daß es ihr fremd wird, und so kommt es, daß wenn Ihr Körper stirbt, sie notwendigerweise verwirrt und verstört ist (BdWL 5, S. 77-78)

 

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