Welche Ziele haben Sie sich für das Leben gesetzt?

Unter der Rubrik 'Sein und Haben' der Zeitschrift 'Wirtschaftswoche' wurden über mehrere Jahre Politikern, Unternehmern, Vorständen, Beratern, Designern etc. jeweils etwa dreißig Fragen vorgelegt. Eine der Fragen war:
“Welche Ziele haben Sie sich für das Leben gesetzt?”

Typische Antworten:

  • Innerhalb meiner Möglichkeiten das Beste zu tun und in Übereinstimmung mit meinen Überzeugungen zu leben. Ich finde, damit hat man eigentlich schon genug zu tun.
  • Einen kleinen Beitrag zur Bewältigung großer Aufgaben zu leisten.
  • Ich verfolge keinen Lebensplan; das Leben als Erfüllung unserer eigenen Zielsetzung zu begreifen erscheint mir überheblich. Ich bin noch immer voller Neugierde, offen für neue Fragestellungen und Herausforderungen.
  • Jeder Lebensabschnitt setzt neue Ziele. Privat und im Beruf. Kein Tag ist ohne Perspektiven und Pläne. Möglichst viele dieser Etappenziele zu erreichen, ist mein Ziel. Das ist ehrgeizig, aber ich versuche es.
    Letztlich möchte ich am Ende auf ein reiches und liebevolles Leben mit vielen Erfahrungen zurückblicken, mich möglichst weniger Verstöße gegen die Menschlichkeit schämen müssen und auch etwas hinterlassen, was der Nachwelt nützt.
  • Mein Ziel ist es, meine Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen, nach meinen Kräften zu bewältigen.
    Eines meiner Ziele ist, meine Fehler und Schwächen immer mehr unter Kontrolle zubekommen.
    Ich möchte, dass andere sagen: Gut, dass es ihn gibt. Und mir selbst möchte ich sagen können, dass ich mit dem Erreichten zufrieden bin.
  • Mir treu zu bleiben. Zu erkennen, in welchen Fällen Prinzipientreue in Kompromissbereitschaft übergehen darf. Unvermeidliches zu erkennen und angeborene Ungeduld unverdrossen zu bekämpfen.
    Ich strebe vor allem nach Zufriedenheit. Außerdem will ich mich am Ende für nichts schämen müssen, was ich getan habe.
  • Bereits mit 18 Jahren habe ich mir gesagt, dass ich so leben möchte, dass ich jederzeit sterben kann, ohne das Gefühl zu haben, ich hätte etwas versäumt. Daran habe ich mich auch bis heute gehalten. Wenn es dabei gelingt, in erster Linie ein anständiger Mensch zu bleiben, hat man, glaube ich, etwas Außergewöhnliches geschafft.
  • Mensch (und Christ) sein im Sinne des Kantschen kategorischen Imperativs. Oder, wie der Volksmund sagt: Was du nicht willst, das man dir tu', das füg auch keinem andern zu. Verantwortliches Handeln in diesem Sinn ist für mich unabdingbare Voraussetzung für menschliches Miteinander und gesellschaftlichen Fortschritt.
  • Unter den vielen Ameisen auf dieser Erde wollte ich immer eine mit einer roten Schleife – oder wie man in Österreich sagt: Mascherl – sein. Die Farbe meine ich allerdings nicht im politischen Sinne.
    Im Rückblick nichts bereuen müssen, weder in privater noch in beruflicher Hinsicht.
  • Ich möchte eine weise, alte Frau werden. Darum werde ich nie aufhören, Fragen zu stellen und dazuzulernen.
    Mir selbst gegenüber immer treu zu sein beziehungsweise mich nie verstellen zu müssen – egal, was ich tue.
    Zufrieden sterben zu können.
  • Bestehen zu können vor dem Urteil der Mitmenschen und eines Höheren, vor dem wir uns am Ende aller Tage zu verantworten haben.

 

(Quelle: Wirtschaftswoche Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH, Düsseldorf, verschiedene Ausgaben)

 

→ zurück zur Übersicht