Maria und die Apostel

Maria

Ich gab sie Jesus als Mutter; sie war die in eine Frau inkarnierte göttliche Zärtlichkeit. Sie ist es, die ihr als Fürsprecherin sucht, die ihr als Trost in euren Leiden anruft, und diese göttliche Liebe breitet sich wie ein Mantel über die Menschheit. Sie ist jene, die der Engel des Herrn Gesegnete unter allen Frauen nannte. Sie ist dieselbe, die Christus am Kreuze als geistige Mutter aller Menschen zurückließ. 
Maria ging durch die Welt und verbarg ihre göttliche Wesenheit; sie wußte, wer sie war und wer ihr Sohn war, und statt sich mit jener Gnade zu brüsten, erklärte sie sich nur für eine Dienerin des Höchsten, für ein Werkzeug der Ratschlüsse des Herrn. 
Maria ging still durch die Welt, doch sie erfüllte die Herzen mit Frieden, legte für die Bedürftigen Fürbitte ein, betete für alle und vergoß zuletzt ihre Tränen der Vergebung und des Mitleids über die Unwissenheit und Schlechtigkeit der Menschen. Warum solltet ihr euch nicht an Maria wenden, wenn ihr zum Herrn kommen wollt, da ihr durch Sie Jesus empfangen habt? Waren nicht Mutter und Sohn in der erhabenen Todesstunde des Erlösers vereint? Vermischte sich nicht in jenem Augenblick das Blut des Sohnes mit den Tränen der Mutter? 
So ist es nicht verwunderlich, daß ihr sie in dieser Zeit sucht, damit sie euch führt und dem Meister näherbringt. (BdWL 1, S. 112-113) 
Maria, eure liebevolle Mutter, kommt gleichfalls zu euch herab und erfüllt euch mit Gnade, lehrt euch die vollkommene Liebe und verwandelt euer Herz in eine Quelle der Barmherzigkeit, damit ihr große Werke der Liebe unter euren Brüdern vollbringt und die Wahrheit erkennt. Sie ist Meine Mitarbeiterin, und neben Meinem Wort als Meister und als Richter gibt es ihr Wort als Mutter und als Fürsprecherin. Liebe sie, Volk, und rufe ihren Namen an. Wahrlich, Ich sage euch, Maria wacht über euch und steht euch bei, nicht nur in diesen Tagen der Prüfung, sondern ewiglich. (BdWL 3, S. 75)

 

Die Apostel

Zu allen Zeiten habe Ich Meine Jünger geprüft. Wie viele Male habe Ich Petrus der Prüfung unterworfen, und nur in einer derselben wankte er. Doch urteilt ob dieser Tat nicht schlecht über ihn, denn als sein Glaube entflammte, war er unter der Menschheit wie eine Fackel, indem er predigte und von der Wahrheit Zeugnis ablegte. Verurteilt Thomas nicht; bedenkt, wie oft ihr Meine Werke mit Händen greifen konntet und selbst dann noch gezweifelt habt. Blickt nicht mit Verachtung auf Judas Ischariot, jenen geliebten Jünger, der seinen Meister für dreißig Münzen verkaufte; denn niemals hat es eine größere Reue gegeben als die seine. (BdWL 1, S. 119) 
Um in der Zweiten Zeit Mein Jünger zu sein, war es unerläßlich, nicht nur eine große geistige, sondern auch physische Kraft zu besitzen; denn man mußte die Grausamkeit der Menschen, die Foltern und die Prüfungen ertragen, denen sie in ihrer Rohheit und Unwissenheit diejenigen unterwarfen, welche etwas predigten, das außerhalb des ihnen in der Welt Bekannten war. (BdWL 1, S. 175)

 

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