Das Reinkarnationsgesetz

Nun aber zur Wiedergeburt in einem materiellen Körper, zum Reinkarnationsgesetz.

Dieses Gesetz ist ein endliches Gesetz, liegt aber in der Gnade Gottes und wurzelt im Gesetz “Sühne durch eigene Arbeit”. Es ist ein Webfaden aus diesem Gesetz, gleich dem Gesetz von “Ursache und Wirkung” dem “Karmagesetz”. Es ist für materielle Welten wie eure Erde und die sich dort Inkarnierenden ein endliches Gesetz. Das Spiegelbild dessen, was das Geistwesen vor der Inkarnation war, ist dessen äußere Hülle, der Menschenkörper. Der Wert dieses Menschenkörpers ist gesetzmäßig dem Wert des inkarnierten Geistes angepaßt, das heißt mit anderen Worten, ihr könnt als Menschen bei eurer Geburt nicht mehr wert sein, als ihr in der Vorexistenz, also vor eurer Inkarnation, wert gewesen seid. Die Anzahl der Inkarnationen ist von Gott nicht vorausbestimmt, diese hängen von mehreren Faktoren ab:

1. Vom belasteten, eingeschränkten Willen dessen, der sich inkarnieren will. Ursachen dafür sind: Erkenntnislosigkeit, das unbewußte Geistleben in der Materie, die kontinuierliche Nichtbeachtung des Gnadengesetzes und damit verbunden die individuelle starke Verdichtung des einzelnen, bis zum instinktähnlichen Zustand. So ein Mensch ist kein Tier, aber er hat seinen Gottesfunken derart abgedichtet, eine Mauer um ihn gelegt, daß er nicht fähig ist, klar zu denken und dementsprechend zu handeln. In diesem Falle ist es für ihn eine Notwendigkeit, neuerlich einen Körper in der Materie anzunehmen.

2. Vom bedingt freien Willen. Ursachen zu diesen Inkarnationen im materiellen Körper sind Verfehlungen gegen die Gesetze Gottes in großem oder schwerem Ausmaß, Verstöße gegen die Nächstenliebe, tief sitzende Leidenschaften, schwerwiegende Laster u. a. … Dazu kommen noch die Verbindungen, die der Mensch in verschiedener Weise mit anderen eingegangen ist,… Sie binden ihn und die anderen in den Lastern und Süchten, sodaß sie miteinander eine Schicksalsgemeinschaft bilden…

3. Vom freieren Willen. Ursache für diese Inkarnation ist die Sünde wider den Geist. Was bedeutet dieser Ausdruck? Für den freieren Willen sind schon Bewußtseinsinhalte notwendig, die den eigenen Geist am Aufstieg hindern, anderen Geschwistern den Weg zu Gott versperren und damit einen schnelleren Fortschritt teilweise oder ganz hemmen…

4. Vom freien Willen. Ursache für diese Inkarnationen ist die “verstandene” Gottesliebe und im Solidaritätsgesetz der Geister die Nächstenliebe. Dazu möchte ich drei Beispiele anführen.
Das erste Beispiel im Solidaritätsgesetz der Geister sind die früh sterbenden Kinder. Was will ich damit zum Ausdruck bringen? Es ist dies die selbstlose Tat eines Geistwesens, das kurzzeitig in das Erdenkleid tauchte, um damit die inkarnierten Eltern und die Verwandtschaft zu belehren. Diese haben sich doch so sehr auf dieses Kind gefreut, und nach verhältnismäßig kurzer Zeit stirbt es. Warum geschieht das? Gerade wegen der Sehnsucht und der innigen Bindung an dieses Kind läßt die Weisheit Gottes seinen frühen Tod zu. Die Eltern und Verwandten des Kindes beginnen nachzudenken, wo dieses Kind jetzt sein möge. Sie haben es doch so geliebt. Ihre Gedanken schweifen weg von dieser Erde und suchen in ihrer Sehnsucht das Kind. Sie glauben nicht daran, daß es ewig verschwunden ist…
Zu einem zweiten Beispiel für Inkarnationen mit freiem Willen möchte ich wieder die Voraussetzungen nennen: Verstandene Gottesliebe, die Ausführung im Solidaritätsgesetz der Geister und die Nächstenliebe. Wenn eine Menschengruppe immer wieder inkarniert ist und keinen Fortschritt bringt, nennen wir sie stationäre Geister. Diese stationären Geister benötigen nach dem Gesetz Gottes Hilfe und erhalten sie durch Missionsgeister. Missionsgeister sind inkarnationswillige Geistwesen, die das Erdenkleid freiwillig in dem Bewußtsein auf sich nehmen, diesen stationären Geistern eine Lehre zu geben, um sie in Bewegung zu bringen, damit sie endlich die nötigen Schritte tun: näher mein Gott zu Dir. Ein materielles Beispiel dafür sind die Chinesen. Sie sind stationäre Geister, langsam, nur ganz langsam wandelbar. Erst in der Jetztzeit ist zum Schluß der Zeitperiode eine Veränderung eingetreten. Warum? Weil sie ihr Bewußtsein – sprich Reich – geöffnet haben und dadurch neue Geistlehre zu ihnen dringen kann.
Als drittes Beispiel möchte ich anführen, daß – wiederum in der “verstandenen” Gottesliebe und im Gesetz der Solidarität der Geister – liebe Geschwister in die Materie eintauchen, die eine Offenbarung für die Menschheit bringen, und zwar auf allen Gebieten nicht nur im Religiösen. Vieles, was ihr euch in der Technik, Musik, Medizin oder auf einem anderen Gebiet errungen habt, ist aus einem einfachen Grunde gottgewollt: Gott will euch durch diese Offenbarung mehr Zeit geben, damit ihr aus eurem Bewußtsein heraus die Liebe Gottes verstehen könnt. Damit ihr dieses “Zeit geben” besser versteht: Die Technik hat für euch Maschinen geschaffen, damit ihr nicht täglich so lange zu arbeiten braucht. Aus diesem Grunde wurden euch Offenbarungen gegeben, ihr sagt dazu Erfindungen, aber es sind geistige Inspirationen, die die göttliche Liebe euch geschenkt hat…
Was macht aber die Menschheit? Schaut euch nur um auf eurer Erdenbühne. Sie mißbraucht das Techniksystem, das Gott in Form von Erfindungen oder Offenbarungen geschenkt hat, dazu, immer noch mehr haben zu wollen. Es ist also genau das Gegenteil eingetreten. Der Herr der Tiefe weiß das gut anzuwenden, und die blinden Menschengeschwister fallen zum Großteil darauf herein. So sieht es heute auf der Lebensbühne aus, auf der sich die Menschen, dem Inkarnationsgesetz folgend, befinden.

(Auszüge aus Emanuel/Hardus 11, S. 83-89)

 

← zurück zur Übersicht